Geschichte - CHRONIK RIXDORF 1360 Gründung von "Richardsdorp" durch die Johanniter, ein Dorfschulze wird eingesetzt. Gründungsurkunde wird ausgestellt. 1400 Richardsdorp erhält eine eigene Kirche, deren Mauern heute noch erhalten sind.
1435 Die Johanniter treten nach ihrer Niederlage im Streit gegen die Städte Cölln und Berlin ihren gesamten Besitz gegen einen Kaufpreis an die Sieger ab.
1618-1648 Richardsdorf wird im Dreißigjährigen Krieg mehrfach geplündert und gebrandschatzt. Der "schwarze Tod" hält Einzug.
1626 Eine Laufschmiede wird eingerichtet. Für eine Wohnschmiede wird keine Notwendigkeit gesehen. 1685 Es entsteht der erste Dorfkrug.
1693 Die Richardsdorfer Kirche wird Tochtergemeinde der Britzer Pfarrei. Das erste Kirchenbuch wird angelegt.
1729 Die erste Mühle wird erbaut.
1734 Richardsdorf zählt 224 Einwohner.
1737 Die verfolgten Böhmen finden unterstützt durch König Friedrich Wilhelm I. in Rixdorf eine neue Heimat. Entstehung des Böhmischen Dorfes im Unterschied zu Deutsch-Rixdorf. Die Dörfer werden getrennt verwaltet.
1756 - 1763 Im zweiten Jahr des Siebenjährigen Kriegs wird Deutsch- und Böhmisch-Rixdorf durch österreichische Truppen geplündert.
1760 Das Rixdorfer Schulzengericht gelangt in den Besitz des Ministers Friedrich Graf von Hertzberg.
1764 Errichtung einer Ziegelei.
1803 Feuersbrunst auf dem Richardplatz.
1806 Einmarsch französischer Truppen in Rixdorf. Böhmisch-Rixdorf zählt 319 Einwohner, Deutsch-Rixdorf 376 Einwohner.
1811 Vater Jahn eröffnet auf der Hasenheide den ersten deutschen Turnplatz.
1849 Zerstörung von Rixdorf durch eine riesige Brandkatastrophe. Wiederaufbau bis 1853.
1865 Gründung der "Neuen Welt", Hasenheide. Am 26. November 1882 findet in der Neuen Welt ein "VocaI- und lnstrumental-Concert" statt
1866 Choleraepidemie in Rixdorf, 170 Tote.
1867 Die Einwohnerzahl ist auf insgesamt 6513 Einwohner angestiegen. Einrichtung der ersten Omnibuslinie Berlin-Rixdorf. <Hallesches Tor - Bergstraße> Eigene Postexpedition. 1870 Rixdorf erhält einen eigenen Bahnhof, für die gefahrlose Straßenüberquerung wird eine Fußgängerbrücke gebaut; im Volksmund "Der Galgen" genannt.
1872 Rixdorf und Britz werden zum Amtsbezirk Nr. 24 vereinigt.
1874 Vereinigung der beiden Dörfer Böhmisch-Rixdorf und Deutsch-Rixdorf durch königlichen Erlaß zu einer einheitlich verwalteten Gemeinde Rixdorf. Hermann Boddin wird Gemeindevorsteher.
1875 Man beginnt mit dem Abtragen der Rollberge, um Platz für neue Wohnungen zu schaffen; es entsteht die erste "zusammenhängende Arbeitervorstadt Berlins".
1876 Rixdorf hat 24 bebaute Straßen; Bau einer Schule in der Erkstraße.
1878 Das Amtshaus Berliner - Ecke Erkstraße wird gebaut; Bau der ersten Gasanstalt in der Kanner Straße; Gründung der freiwilligen Feuerwehr.
1879 Das Amtsgericht wird errichtet.
1882 Erstes Telegrafenamt in der Bergstraße 115.
1884 Eröffnung der Pferdebahnlinie Rollberg-Spittelmarkt. 1885 Eröffnung der Pferdebahnlinie Hermannplatz-Knesebeckstraße. Durch die finanzielle Beteiligung der Gemeinde entstand das erste kommunale Verkehrsunternehmen in Berlin. Rixdorf wird an das Telefonnetz angeschlossen.
1886 Großer Brand im Viertel Kottbusser Damm-Maybachufer-Schinkestraße. Mehrere Millionen Mark Schaden.
1887 Versorgung mit Wasser durch Charlottenburger Wasserwerke.
1891 - 1893 Eröffnung des Gemeindehauses in der Kanner Straße, eines "Armenhauses" am Mariendorfer Weg und Bau der ersten Kanalisation.
1895 Rixdorf entwickelt sich "zum größten Dorf der Monarchie" mit ca. 90.000 Einwohnern.
1899 Rixdorf erhält das Stadtrecht und muß dafür an den Kreis Teltow eine Million Mark Abfindung zahlen.
1903 Rixdorf erhält mit Genehmigung Kaiser Wilhelms II. ein Wappen.
1905 Beginn des Rathausbaus in der Berliner Straße.
1908 Einweihung des Rathauses.
1912 Der Antrag der Verwaltung, die Stadt künftig Neukölln zu nennen, wird von Kaiser Wilhelm II. genehmigt. Die Einwohnerzahl ist auf ca. 253.000 gestiegen.
1914 - 1918 6600 Neuköllner fallen im 1. Weltkrieg.
1918 Bildung eines Arbeiter- und Soldatenrates (A- und S-Rates) unter Vorsitz des Arbeiters Haberland und des Sergeanten Herzog, später von Fritz Koch und Max Zirkel. Der A- und S-Rat übernimmt zeitweilig die ausübende Gewalt unter Ausschaltung der Stadtverordnetenversammlung. Drohender Streik der Arbeiter, Angestellten und Beamten wenn der A- und S-Rat nicht umgebildet wird.
1919 Preußische Staatsregierung verbietet dem A- und S-Rat die Teilnahme an den Magistratssitzungen. Einmarsch der 17. Infanteriedivision. Verhängung des Belagerungszustandes. Arbeiterrat wird aufgelöst.
1920 Bildung Groß-Berlins durch Eingemeindung der umliegenden Dörfer (Britz, Buckow, Rudow werden mit Neukölln der 14. Bezirk Berlins).
1925 Fortführung der U-Bahn bis Grenzallee.
1929 Zusammenstöße zwischen kommunistischen Demonstranten und Schutzpolizei fordern 14 Tote und 27 Verletzte.
1933 Die Bezirksverordnetenwahlen ergeben eine Zweidrittelmehrheit gegen die Hitlerregierung.
1936 Einweihung des Jahn-Ehrenhains an der Hasenheide.
1939 - 1945 Durch Luftangriffe werden 9% der Neuköllner Gebäude zerstört und 12% schwer beschädigt. Neuköllner Rathaus 1946
Ab 1947 Mercedespalast dient bis in die 60er Jahre als Spielort für Musik- und Theaterveranstaltungen.
1950 - 1959 Mit 286.000 Einwohnern weist Neukölln die höchste Bevölkerungszahl aller Westberliner Verwaltungsbezirke auf. Rege Bautätigkeiten in allen Bereichen. Wiederaufbau von 2132 und Instandsetzung von 1250 Wohnungen. Bau von fast 600 Wohnungen auf dem Großbaugelände des ehemaligen Stadtgutes Britz.
1961 Mauerbau (13. August).
1963 Beginn der Sanierung des Rollbergviertels.
1966 Einstellung der letzten Straßenbahn.
1972 Gründung der Neuköllner Oper, ab 1988 eigene Spielstätte in der "Passage".
1989 Maueröffnung.
1990 Eröffnung des Saalbaus Neukölln, ehemals der "alte Bürgersalon Niesigk".
1994 Grundsteinlegung zum Neubau des Kindl-Boulevards. Eröffnung des Hotel Estrel und Congreßcenters.
1998 Beginn der Bauarbeiten für das "Forum Neukölln" (voraussichtliche Fertigstellung im Jahr 2000). |