Gartendenkmale

Der Comenius-Garten

Entwurf 1987/92: Cornelia Müller, Elmar Knippschild, Jan Wehberg
(Garten- und Landschaftsarchitekten)

Der Comenius-Garten

Auf der Fläche des heutigen Comenius-Gartens war seitens des Bezirks ursprünglich der Neubau einer Turnhalle als Ergänzung zur angrenzenden Grundschule vorgesehen. In Anbetracht der defizitären Freiflächensituation des Gebietes rund um den Richardplatz wurden die Überlegungen laut, auf der am Böhmischen Dorf gelegenen Freifläche einen Garten nach den überlieferten Vorstellungen des Universalgelehrten und letzten Bischofs der Böhmischen Brüdergemeinde, Johann Amos Comenius (1592-1670), zu errichten. Nachdem für die geplante Turnhalle ein Ersatzstandort gefunden war, wurde im Hinblick auf den 400. Geburtstag von Comenius am 28.03.1992 in den Jahren 1987/88 mit den Planungen für das Projekt Comenius-Garten als Philosophen- und Schulgarten, der auch als öffentlich zugängliche Grünanlage nutzbar sein sollte, begonnen.

Johann Amos Comenius (1592-1670)
Johann Amos Comenius (1592-1670)
Die Welt als Baum
Die Welt als Baum
Aus der Handschrift eines Werkes von Comenius.
Mit nachträglicher deutscher Transkription

Der Entwurf basiert auf der Idee, die Auffassung der Lehre Comenius räumlich umzusetzen. Anhand von Motiven eines aus dem Werk des Comenius gebildeten "Lebensweges" sollen die örtlich vorhandenen, unterschiedlichen sozialen Einrichtungen wie z.B. Kindergarten, Grundschule und Seniorentagesstätte, aber auch der südlich des Karl-Marx-Platzes gelegene "Böhmische Gottesacker" gestalterisch über einen Pfad miteinander verbunden werden. Die unterschiedlichen Räume des Gartens werden durch Pflanzen gebildet, deren Größe vom Kraut bis zum Baum reicht. Zum 400. Geburtstag Comenius stiftete diedamalige tschechoslowakische Regierung darüber hinaus ein Denkmal von Comenius, welches ebenfalls seinen Platz im Comenius-Garten fand und von Alexander Dubcek enthüllt wurde.

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