Wohngebäude Siedlung am Dammweg (Bauherr: Magistrat Neukölln) Die Siedlung ist ein zeitgeschichtliches Dokument für die Bemühungen der Stadt Neukölln, unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg die Wohnungsnot zu lindern. Sie ist gleichzeitig ein Beispiel für den einsetzenden Reformwohnungsbau der Zwanziger Jahre, der sich als Gegenbewegung zu den oft menschenunwürdigen Wohnverhältnissen in den Gründerzeitvierteln verstand. Die Siedlung wurde nach den Entwürfen des Stadtbaurates Reinhold Kiehl in den Jahren 1920-1922 gebaut. Sie entstand auf bisher unbebautem Gelände am Rande der Stadt. Die Lage, das enge Straßenraster, die Typisierung der Häuser, die teilweise Anordnung als Reihenhäuser und die Auswahl der Baumaterialien zeigen den damals notwendigen Zwang zur Sparsamkeit. Trotz begrenzter Mittel ist jedoch eine Siedlung entstanden, die durch die gekrümmte Straßenführung und bauliche Details ein markantes und typisches Erscheinungsbild erhielt und deren Wohnungen sich für die damalige Zeit durch überdurchschnittliche Qualität (Besonnung, Querlüftung, Größe der Zimmer u.a.) auszeichneten. Die den Wohnungen jeweils zugeordneten Mietergärten bewirken zusammen mit dem als Mittelpunkt der Siedlung angelegten Markt mit Dorflinde, Gasthof und Läden den Eindruck einer Kleinstadt. Die Siedlung ist wegen ihrem in sich geschlossenen Charakter einzigartig in Neukölln und wurde daher als Gesamtanlage unter Denkmalschutz gestellt. Im Jahre 1979 wurde die Siedlung im Rahmen des Zukunftsinvestitionprogramms (ZIP) - Teilprogramm " Historischer Stadtkern "- mit öffentlichen Mitteln instandgesetzt. |