Wohngebäude

Kirchgasse 6

(Bauherr: Der Siedler Krystek)

Das ehemalige Büdnerhaus entstand um 1750 als eingeschossiges Wohnhaus. Bei einem Kosakenüberfall im Jahre 1760 sowie durch den großen Brand im Böhmischen Dorf im Jahr 1849 wurde es stark beschädigt, danach aber in seiner Lage und seiner Grundrißform unverändert wieder aufgebaut. Bis zum Brand diente es der auf dem Nachbargrundstück gelegenen Brüdergemeinschule als Küchenhaus. Seine geschichtliche Bedeutung liegt in seinem Dokumentarwert, da es das letzte erhaltene Beispiel eines Büdnerhauses um 1750 darstellt. Seine wissenschaftliche Bedeutung liegt in der giebelständigen Lage des Gebäudes zur Kirchgasse. Diese ursprüngliche Bauform ist als Folge des Brandes von 1849 nur noch selten im Böhmischen Dorf zu finden und ist deshalb für die Berliner Landesgeschichte von großer Bedeutung.

Blick in die Kirchgasse    
Blick in die Kirchgasse
Kirchgasse 6

1973 wurde die bis dahin zu Wohnzwecken genutzte Remise aufgrund des baulichen Zustandes bauaufsichtlich gesperrt. Wegen des hohen Instandsetzungsbedarfs waren die Kosten für den Erhalt bzw. die Sanierung des Hauses nicht allein vom Eigentümer aufzubringen. Da es sich bei dem Gebäude um ein für den Erhalt des Böhmischen Dorfes bedeutsames Gebäude handelt, wurde es 1985 unter Denkmalschutz gestellt. Dem großen öffentlichen Interesse am "Büdnerhaus" wurde 1987 Rechnung getragen, indem es u.a. mit Fördermitteln der Senatsbauverwaltung sowie mit Zuschüssen des Landeskonservators in seinen historischen Zustand wieder hergestellt wurde.

Richardplatz 20 / Zwiestädter Straße 2