INHALT

CHRONIK


13. Jahrhundert

Hinweise auf Zisterziensergründung


14. bis 17. Jahrhundert

Rudow ist eine der ältesten Siedlungen der Mark Brandenburg. In Akten und Urkunden gibt es unterschiedliche Schreibweisen des Ortsnamen Rudow: Rüde, Rudau, Rüdow, Rhudow. Namen und Dorfanlagen weisen auf slawischen Ursprung hin: slawisch ruda=Erz (Raseneisenerz).


14. Jahrhundert

1373Die älteste bekannte Urkunde über Rudow gibt es erst vom 4. Juni: Markgraf Otto sichert dem Gutsherrn Beteke Dyreken die Bruchwiesen zwischen Rudow und Buckow zu
1375Das Landbuch Kaiser Karls IV vermerkt zu Rudow: 64 Hufen und deren Eigentümer, die Mühle, den Krug und zu Vasallendiensten verpflichtete Bauern.

15. Jahrhundert

1404Jobst von Mähren verleiht Pfarrer Otten für alle Zeiten das Recht, Brennholz aus der Köpenicker Heide zu entnehmen.

16. Jahrhundert

1516Kurfürst Joachim II besitzt die obere, die niedere Gerichtsbarkeit und das Kirchenpatronat.
1564Das Pfarrhaus wir mit Kirchenbuch und Kirchenprivilegien durch Brand vernichtet.
1577Im Dorfe wohnen: Der Schulze Mette, die Hüfner Gawen, Großkopf, Baustorp, Bonstarff, Elsholz, Gabriel, Schmer, Stabre, Jurgen, Schulze, Weffer.

17. Jahrhundert

1610Rudow ist Rittersitz Siegesmunds v. Otterstedt.
1619Der Familie Lindholz, Teilbesitzerin des Rudower Gutes, werden vom Kurfürsten Zinsen und Renten erlassen.
1624Rudow hat 182 Einwohner, 13 Bauerhöfe und 13 Kossätenstellen.
1652Nach dem 30jährigen Krieg leben 151 Einwohner, 3 Höfe und Kossätenstellen blieben.
1653Ein hölzerner Kirchturm wird gebaut.
1660Der Kurfürstliche Lustgärtner Michael Hauft kauft den Hof von den Lindholzerben und baut das Haus Prierosser Straße 48.
1662Rudower Pfuhle werden zum Fischen an die Hufenbesitzer aufgeteilt.
1669Den Kurfürstensöhnen werden mit dem Amt Cöpenick auch Rudow und das Jagdschloß zugesprochen.
1671Der Große Kurfürst verkauft letzte Rudower Besitzungen an Siegesmund von Heidekamp. Er ist jetzt alleiniger Grundherr von Rudow und Erwerber des Dorfrechtes und kauft bald darauf das Haus Prierosser Straße 48.
1680Die Dorfgeschichte erwähnt erstmals den Namen Massanthe.
1693Die Witwe des Krugwirtes, Anna Mettkins heiratet Peter Krüger. Seit dieser Zeit ist die Familie Krüger Eigentümer.

18. Jahrhundert

1702König Friedrich II kauft das Dorf und die grundherrlichen Rechte, Unterstellung der Verwaltung dem Domänen- und Polizeiamt Köpenick.
1713Der hölzerne Kirchturm wird durch einen steinernen ersetzt.
1717Die Lehen werden Erbgüter, Preußen führt den Schulzwang ein.
1749Das „Jägerhaus“ (Neuköllner Straße 355/357) ist erstmals erwähnt. Besitzer ist der Krugwirt.
1755Der Kirchturm wird erneuert.
1777Erster Rudower Feldmarkplan.
1790Der Lotteriedirektor Grothe erwirbt das Rittergut.
1799In der Amtsschäferei bricht ein Feuer aus, Bauern- und Kossätenhöfe, Pfarrhaus, Küsterei, Schmiede und Dorfkrug werden vernichtet.
1800Das Dorf hat 310 Einwohner.

19. Jahrhundert

1802Der Dorfkrug wird wieder aufgebaut.
1803349 Einwohner. Das Vorwerk Rudow wird von Oberfinanzrat Grothe erworben.
1804Die Kirche erhält einen neuen Turm.
1813Das Freigut wechselt bis 1817 mehrfach den Besitzer (Kalkbrenner, Henschel, Schilke).
1818Die Naturaldienste werden im Land aufgehoben.
1824Aufhebung der Leibeigenschaft. Eigentumsverteilung.
1843In Rudow werden Altertumsfunde gemacht.
1845Die Kirche erhält eine Orgel.
1848Vollständiger Umbau der Kirche.
1851Die Katholische Kirche eröffnet eine höhere konfessionelle Schule.
1853Regierungsass. von Benda erwirbt das Rittergut Rudow.
1856591 Einwohner. Der Friedhof in der Köpenicker Straße wir angelegt.
1858Die Brandsche Mühle wird gebaut.
1860614 Einwohner. In der Schule werden 109 Rudower und 28 Johannisthaler Schüler gezählt.
1864Carl Christian Massanthe wird Schulze.
1870Der Name Jagdschloß wird erstmals für das Haus Prierosser Straße 48 verwendet.
1872Kloster der Ursulinerinnen entsteht in der Neuköllner Straße 356. Durch eine Verwaltungsreform werden Rudow, Johannisthal, Schönefeld mit allen Gütern Amtsbezirk.

Kloster der Ursulinerinnen
1877Private Pferdefuhrwerkslinie Adlershof–Rudow.
1879Die Chaussee nach Adlershof wird ausgebaut.
1880Erste Postagentur in der Köpenicker Straße.
1885Die Chaussee nach Buckow wir gebaut.
1888Es folgt die Chaussee nach Johannisthal.
1891Die Bockwindmühle der Familie Brandt wird durch Feuer zerstört und neu aufgebaut.
1898Groß-Ziethen und Klein-Ziethen kommen zum Rudower Amtsbezirk.
1900Gaslaternen in Rudow, der Teltowkanal wird begonnen, Rudow wird Station der Neuköllner-Mittenwalder-Eisenbahn.

20. Jahrhundert

1901Chaussee nach Groß-Ziethen wird ausgebaut. Industrialisierung beginnt mit Niederlassung des Gummiwerks Daubitz.
1904Rudow bekommt Wasserleitungen und eine Freiwillige Feuerwehr.
19061.700 Einwohner. Schiffsverkehr auf dem Teltowkanal und Postamt werden eröffnet.
1907Teltower Terraingesellschaft kauft das Jagdschloß.
1909Kirchenumbau: Der Turm wird aufgestockt und erhält eine neue Glocke. Alte Deckenmalereien werden freigelegt.
1913Die Straßenbahn fährt eingleisig nach Rudow.

Straßenbahn nach Rudow (1913)
1918Die Mühle von 1891 wird nach Breddin in der Priegnitz verkauft.
1919Die Stadt Neukölln kauft ehem. Rittergutsbezirk Land für Friedhof und Stadtgärtnerei ab.
1920Groß-Berlin wird gebildet; Rudow wird mit Neukölln, Britz und Buckow Teil des Bezirks Neukölln. Rudow hat 1447 Einwohner und 1433 ha.
1930Intensive Siedlungstätigkeiten lassen die Bevölkerungszahl von 4587 auf 12.000 Einwohner ansteigen.
1932Erste Altertumsfunde in Rudow.
1934Rudower Wäldchen wird Vogelschutzgebiet. Schulneubau in der Köpenicker Straße. Der Schmiedeteich wird teilweise zugeschüttet und heißt Dorfteich.
1937Die Gemeinschaftsschule Wildmeister Damm ist fertig.
1940Die Straßenbahn fährt bis Schönefeld (Henschel-Flugzeugwerke).
1944Grag 2200 Jahre vor Chr. gefunden, zuvor zahlreiche Altertumsfunde.
1945Kirche und Pfarrhaus durch Luftmine zerstört.
1954Die Kirche ist vollständig aufgebaut. Spionagetunnel der amerikanischen Radaranlage entsteht.
1955Personenverkehr der NME wird eingestellt.
1962Grundsteinlegung der Gropiusstadt. Es bestehen noch 14 bäuerliche Wirtschaften in Rudow.
1964Das Straßenbahnnetz in Berlin (West) wird eingestellt.
1966Reste des ehem. Ursulinerinnenklosters abgerissen. Grundstein für die 2. St. Joseph-Kirche. (1967: 27.856 Einwohner – 1977: 40.987 Einwohner.
1972Am 1. Juli fährt die U-Bahn bis Rudow.
1982NME gibt die Strecke von Zwickauer Damm in Richtung Schönefeld auf.

Neuköllner-Mittenwalder-Eisenbahn
1983Das Radargelände wird geräumt. 44.887 Einwohner.
1987Gründung des Rudower Heimatvereins am 4. März.
1989Grenzöffnung.
1994Erster Spatenstich für die Siedlung Rudow-Süd.
199551.289 Einwohner.
1996Beschluß über den Ausbau des Flughafens Schönefeld südlich von Rudow.

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