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ENTWICKLUNG

Zur historischen Grundrißanlage Rudows

Der in der historischen Karte von 1777 zum erstenmal dargestellte Grundriß von Rudow, bestehend aus zwei kurzen parallelen Achsen – heute Straße Alt-Rudow und Prierosser Straße – in Verbindung mit einer Querspange – heute Köpenicker Straße –, unterscheidet sich deutlich von den üblichen Dorfanlagen Berlins als Anger-, Sackgassen- und Straßendörfer. Die außergewöhnliche Anlage Rudows entstand wahrscheinlich bereits im Rahmen der Ortsgründung im 12. Jahrhundert. Als Beleg hierfür kann die Lage der Ende des 13. Jahrhunderts an der Kreuzung der Prierosser mit der Köpenicker Straße errichteten Dorfkirche gelten.

Auch die Tatsache, daß Rudow in dem Landbuch Karls IV. 1375 mit 64 Hufen, von denen 39 Hufe Adligen gehörte, benannt wurde und damit zu den größten Dörfern um Berlin zählte, verdeutlicht die besondere Größe Rudows in seiner Entstehungszeit. Als Askanische Anlage entstand Rudow vermutlich aus mehreren slawischen Dörfern. Seine bedeutende Größe in der Entstehungsphase ergab sich wahrscheinlich aus seiner günstigen Lage als Übergang am Rudower Fließ, wo der Weg von Berlin Cölln nach Cottbus auf den Weg Potsdam-Teltow stieß.

Die historische Bedeutung Rudows läßt sich auch aus dem Kernbau des Jagdschlosses Friedrich I. an der Prierosser Straße ableiten, das wahrscheinlich als Burganlage diente.

Landesdenkmalamt
Manfred Hecker

 


Rudow 1777

Rudow 1843

Rudow 1915

Karte von Berlin-Neukölln 1996

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