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Vier Kinderschutzambulanzen für Berlin

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Vier Kinderschutzambulanzen für Berlin – Neukölln unterstützt den Schutz der Kleinsten

Sobald es um das Kindeswohl geht, zeigen die tragischen Fälle in Berlin, dass es dringenden Handlungsbedarf gibt. Aus diesem Grund sollen an vier der sieben Kinderkliniken im gesamten Stadtgebiet Kinderschutzambulanzen eingerichtet werden. Durch professionelle Konsultation von Fachkräften werden Verdachtsfälle von Kindesmisshandlung und Kindesmissbrauch untersucht, ohne dass die Kinder stationär aufgenommen werden müssen. Die Verknüpfung von psychologischer und medizinischer Versorgung ist ein wichtiger Bestandteil, um wirksame Diagnosen stellen zu können. Und es wird dafür gesorgt, dass kein Beweismittel verloren geht.

Jugend- und Gesundheitsstadtrat Falko Liecke setzt sich seit Jahren für die Einrichtung einer Kinderschutzambulanz am Vivantes Krankenhaus Neukölln ein. „Wenn wir es ernst meinen mit der Verbesserung des Kinderschutzes, brauchen wir dringend die Ambulanz. 2013 hatten wir in Neukölln 814 Kinderschutzverfahren, von denen 556 Verfahren wegen latenter oder akuter Kindeswohlgefährdung bekannt wurden. Im Durchschnitt sind das rund 1,6 Verfahren in Neukölln täglich. Das ist mir deutlich zu viel. Die Kinderschutzambulanz trägt dazu bei, zuverlässig und rechtssicher Misshandlungen aufzudecken, um dann rechtzeitig vor weiteren Taten einschreiten zu können.“

Hintergrund – Laut Polizeilicher Kriminalstatistik in 2013 sind bundesweit 153 Kinder an den Folgen tödlicher Misshandlungen verstorben. Davon waren 113 Kinder unter 6 Jahre alt. Das bedeutet, dass jede Woche in Deutschland drei Kinder aufgrund vom Misshandlung versterben. Hierbei handelt es sich jedoch lediglich um die bekannt gewordenen Fälle. Nach Ergebnissen von rechtsmedizinischen Untersuchungen ist die Dunkelziffer bei diesen Tötungsdelikten jedoch mindestens doppelt so hoch. 4.051 Kinder haben im Jahr 2013 Misshandlungen überlebt.

BA Neukölln, 25.8.2015