"Jerusalemtag" • Ruth Fruchtman liest in der Helene-Nathan-Bibliothek
19.3.2020, 18 Uhr
Helene-Nathan-Bibliothek, Karl-Marx-Straße 66 (in den Neukölln Arcarden), 12043 Berlin
Eintritt: frei
Juni 1967: Roma Kahn bringt in London ihren Sohn David zur Welt. Tausende Kilometer entfernt marschiert zur gleichen Zeit im Sechs-TageKrieg die israelische Armee in Ostjerusalem ein und besetzt die Altstadt. Die Folgen dieser in Israel als Jerusalemtag gefeierten Aktion prägen fortan die Lebenswege der Familie Kahn.
Jahrzehnte später blickt Roma zurück. Auf ihre Jahre in England und Deutschland, auf Beziehungen und Ereignisse, aus denen es kein Entrinnen gibt. Sie denkt nach über den Zionismus, der sie beeinflusst und verändert hat. Über ihre Familie in Israel und deren konträre Sichtweise auf die Palästinenser. Und über ihren Sohn David, der völlig eigene Wege geht. Die Begegnung mit der Holocaustüberlebenden Chaja Fejgel konfrontiert sie mit einer bisher undenkbaren Tat.
Wie ein Seismograph zeigt Ruth Fruchtman in ihrem Roman „Jerusalemtag“ ihre Meisterschaft, präzise und lebendig zu erzählen, wie Geschichte unser Leben und Lieben bestimmt.
Der Musiker Heiko Löchel greift mit dem Fagott die Stimmung der Texte auf und interpretiert sie auf seine Weise.
Die Schriftstellerin und Journalistin Ruth Fruchtman wurde in London geboren und studierte Germanistik an der Universität London. Nach mehreren Jahren in Frankreich lebt und arbeitet sie seit 1976 in Deutschland. Sie schreibt Erzählungen, Essays, Beiträge und Features für den Hörfunk, vor allem zur polnisch-jüdischen und palästinensischisraelischen Thematik.