Von offenen Narben und verhüllten Geweben
Galerie im Saalbau
Ausstellung: Von offenen Narben und verhüllten Geweben – Textil als Sprache der Resilienz
Tewa Barnosa, Nuray Demir, Regina José Galindo, Samira Hodaei, Sophie Utikal, Verena Melgarejo Weinandt
Ausstellungseröffnung: Freitag, 20. August 2021, 18 – 21 Uhr
Bei traumatischen und gewaltvollen Verletzungen, die mit Durchtrennungen oder Verlust von Gewebe einhergehen, entstehen Wunden. Wunden an unserem Körper. Wunden an unserer Seele. Physische und psychische Gewalt gegen Frauen* aus allen Schichten ist eine der am weitesten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen weltweit und wird dennoch weiterhin geduldet und ignoriert – auch hier in Berlin-Neukölln. Größere Verletzungen heilen ohne Unterstützung nur sehr langsam, weshalb sie genäht werden. Narben sind die sichtbaren Spuren dieser verheilten Wunden.
Die Künstlerinnen der Ausstellung legen mit sichtbaren Nähten ihre persönlichen Narben offen und geben Einblicke in die Strategien der Selbsterhaltung und der Heilung. Nähte, die sichtbaren Spuren im Gewebe, verdeutlichen den Prozess der künstlerischen Arbeit und der damit einhergehenden Wundheilung. Die Geschichten der Frauen* werden sichtbar, die sich hinter dem Stoff versteckt haben – die von dem Stoff versteckt wurden. Die handgenähten Textilarbeiten zeugen von Widerstandskraft und dem kollektiven Protest gegen Unsichtbarkeit, Unterdrückung und Gewalt.
Kuratiert von Daniela Nadwornicek
9. September 2021, 18 Uhr: Kuratorinnenführung mit Künstler/innen der Ausstellung im Rahmen der KGB Kunstwoche
Ausstellung vom 21. August bis 3. Oktober 2021
Galerie im Saalbau
Karl-Marx-Straße 141, 12043 Berlin, U-Bahn: Karl-Marx-Straße