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10. Kunst- und Kulturfestival 48 Stunden Neukölln - 20. – 22. Juni 2008

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Von Utopien und Glücksmomenten. Der Countdown läuft. In vier Wochen, vom 20. bis 22. Juni 2008, feiert Berlins größtes Kunst- und Kulturfestival zehnjähriges Jubiläum. Während der 48 STUNDEN NEUKÖLLN erwarten die Besucher hochklassige Aus-stellungen, Performances und Installationen in Galerien, offenen Ateliers, an ungewöhnlichen Orten und im öffentlichen Raum. Zwei Tage und Nächte lang präsentieren Künstlerinnen und Künstler an 170 Orten im Norden Neuköllns in mehr als 350 Veranstaltungen innovatives künstlerisches und kulturelles Schaffen. Beim Festivalstart anno 1999 waren es noch 25 Veranstaltungsorte… Längst sind die 48 STUNDEN NEUKÖLLN den Kinderschuhen entwachsen und folgen nunmehr einer klaren inhaltlichen Konzeption.

Schwerpunktthema des diesjährigen Jubiläumsfestivals ist der utopische Aspekt künstlerischen Schaffens, der über die kritische Auseinandersetzung mit dem gesellschaftlichen Umfeld hinaus weist und die genuine Innovationskraft der Kunst ins Blickfeld rückt:

In den 48 STUNDEN NEUKÖLLN tritt die Kunst in einen lebendigen Dialog mit dem urbanen Umfeld ein. Das ist etwas Besonderes. Aus zufälligen Passanten werden möglicherweise Rezipienten. Der Unterschied zwischen Passanten und Rezipienten ist lediglich eine Frage der Aufmerksamkeit und der Bereitschaft, sich einzulassen.

Der Begriff Utopie – der in diesem Jahr richtungsweisend ist – impliziert, dass der menschliche Geist Vor-stellungen produziert, die sich nicht verwirklichen lassen. Dennoch gibt es seit jeher Menschen, die davon träumen, Andere durch die Berührung mit Kunst zu verändern. Utopisten sind so wenig von dieser Erde wegzudenken wie die Kunst selbst. Scheinbar brauchen wir Utopien. In jedem Fall ist es ein lohnendes Unterfangen, der Frage nachzugehen, warum gerade dort, wo gesellschaftliche Diskrepanzen am deutlichsten sichtbar werden, kreative Räume entstehen.

Unsere Highlights 2008.

Kunst gegen den Strich – Neukölln Utopia
„Freiräume entdecken und mit Kunst besetzen“ ist eines der Leitmotive der 48 STUNDEN NEUKÖLLN. In zahl-reichen Installationen im urbanen Umfeld nehmen Künstler Bezug auf die architektonischen Gegebenheiten, lösen sie aus dem gewohnten Kontext und eröffnen dem Betrachter damit neue Perspektiven.

Zu den diesjährigen Highlights gehört u.a. eine tag- und nachtaktive Installation der Künstlerinnen Jacqueline Pehlemann und Tanja Meyle (JAC & MEYLENSTEIN), die den gesamten Innenhof der Passage Neukölln mit einem überdimensional großen Windspiel überspannt. Die Künstlerinnen verbinden mit ihrem Entwurf die Utopie eines unendlich schützenden Daches, dessen Offenheit nach oben grenzenlosen Weitblick zulässt. Ort: Passage Neukölln, Karl-Marx-Str. 131, Fr 19:00 – So 19:00

Und noch ein Höhepunkt: In dem Projekt Körners Saat verwandeln Linda Kowsky und Martin Müller graue Satellitenschüsseln in gelbe Riesensonnenblumen. Eine Aktion, die die Kooperation der Anwohner voraussetzt und in besonderer Weise veranschaulicht, wie die Kunst in den 48 STUNDEN NEUKÖLLN in den öffentli-chen Raum hinein wirkt. Ort: Emser Eck, Emser Str. 1-2, Fr 19:00 – So 19:00

Kunst auf der Suche – X Wege zum Glück
Utopien zielen auf eine Verbesserung der Gegebenheiten. Die Suche nach dem Glück gehört zu den prä-genden Eigenschaften des Menschen. Wie und warum werde ich glücklich – und vor allem: Wie bleibe ich es? Welche gesellschaftlichen Bedingungen braucht man, um Glück zu empfinden? In zehn partizipatori-schen Projekten sind Künstler, Anwohner und Jugendliche eingebunden, um über das Glück nachzudenken und sich auf X Wegen aufzumachen, glücklicher zu werden oder Andere glücklich zu machen. Die Projekte dieser Festivalsparte haben überwiegend interaktiven Charakter, sind also besonders nahe dran an den Menschen, deren persönlichen Glücksvorstellungen sie in Form von Performances, Installationen und Tondokumenten sichtbar oder hörbar Gestalt verleihen. In ihrem Projekt Bis morgen. Ihr Bestellservice präsentiert die Künstlerin Martina Becker Wünsche und Visio-nen von Neuköllner Jugendlichen und anderen Bevölkerungsgruppen. Aus gespendetem oder recherchier-tem Material, Fotomontagen, Szenenfotos und Modellobjekten werden inszenierte Welten errichtet. Ort: Laden Sander 27, Sanderstr. 27, Fr 19:00 – 22:00, Sa 12:00 – 20:00, So 12:00 – 19:00

Kunst am geweihten Ort – Die SAKRALE
In Neukölln sind Menschen aus aller Herren Länder zu Hause. Daher auch die Vielfalt religiöser Glaubens-richtungen und sakraler Stätten. Geschichte und Gegenwart verweben sich zu einem faszinierenden Teppich unterschiedlicher Traditionen. Zu den 48 STUNDEN NEUKÖLLN öffnen zahlreiche Gotteshäuser ihre Pforten: für interessierte Besucher und die Kunst. Aktuelle Kunst tritt in einen Dialog mit dem architektonischen Umfeld und den historischen wie spirituellen Gegebenheiten. Die Installation KINDER von Mira Bergmüller bedient sich an Elementen christlicher Ikonografie und setzt sie durch Ihre Interpretation in neue Zusammenhänge. Darstellungen von Christuskindern werden aus ihrem jeweiligen historischen Zusammenhang herausgelöst und als Figurengruppe präsentiert. Jedes einzelne Kind wird in intensiver Auseinandersetzung als Unikat in Holz geschnitzt und erhält dadurch eine starke Präsenz. Ort: St. Clara, Briesestr. 15, Fr 19:00 – 23:00, Sa 11:00 – 23:00, So: 12:00 – 19:00

Kunst unterwegs – Neukölln Safaris und Offene Ateliers
Für Besucher, die die Begegnung mit der Kunst nicht dem Zufall überlassen wollen und daran interessiert sind, tiefere Einblicke zu gewinnen, bietet das Festival einen speziellen Service: Zu Fuß oder mit dem Rad kann man sich von kompetenten Kennern der Szene durch das Neuköllner Kunst-Labyrinth führen lassen. Dankenswerter Weise gewähren eine Reihe von Künstlern dem Neugierigen an beiden Tagen Zutritt zu ihren Ateliers.

Der Škoda Limousinen Shuttle bringt sie im Viertelstundentakt von Kiez zu Kiez durchs ganze Festival. Sa 17:00 – 24:00

Das gesamte Programm finden Sie bereits jetzt im Internet unter www.48-stunden-neukoelln.de.

Die 48 STUNDEN NEUKÖLLN werden vom Kulturnetzwerk Neukölln e.V. organisiert und kommuniziert. Das Bezirksamt Neukölln stellt die Grundfinanzierung sicher. In diesem Jahr wird das Festival besonders von der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin und dem Fonds Soziokultur unterstützt. Viele weitere Partner und Sponsoren tragen dazu bei, dass sich Neukölln alljährlich von seiner besten Seite präsentiert.