Neukölln im Netz
Werkstatt der Kulturen

Neukölln bekommt seinen 40. Stolperstein

Zurück

Am 12. und 13. September 2008 verlegt der Bildhauer Gunter Demnig 27 neue Stolpersteine in Neukölln. Die Stolpersteine sind in den Bürgersteig eingelassene Messingtafeln, die an den Wohnorten der von den Nazis verfolgten Berlinerinnen und Berliner auf deren Schicksal aufmerksam machen.

Die Patenschaft über die Steine haben zum überwiegenden Teil Privatpersonen übernommen, ehemalige oder heutige Neuköllnerinnen und Neuköllner, denen es ein Bedürfnis ist, an ihre verschleppten und ermordeten Nachbarn zu erinnern. Andere Stifterinnen und Stifter sind die Neuköllner Stadtteilmütter, ein Restaurantbetreiber, der Verein Aktives Museum, Faschismus und Widerstand e.V. und die Neuköllner SPD-Fraktion der BVV.

Letztere wird am 12. September 2008 um 19 Uhr, vor dem Haus Gretelstraße 10 (Nähe S-Bahnhof Köllnische Heide), die Einweihung des Stolpersteins für Kurt Gärtner vornehmen. Kurt Gärtner war aktiver Gewerkschafter und Sozialdemokrat sowie Stadtverordneter von Neukölln und später von Berlin. Er leistete illegale Widerstandsarbeit gegen das Naziregime, wurde verfolgt, verhaftet und ist im KZ Sachsenhausen am 15.12. 1944 ermordet worden.

Dr. Rainer Sandvoß, stellvertretender Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, wird in einer Rede die Widerstandstätigkeit der Neuköllner würdigen. Der Verein Aktives Museum hat die Patenschaft über die Stolpersteine für die Neuköllner Widerständler Reinhold Hermann und Hugo Kapteina, Rudolf Peter und Willy Kolbe übernommen, die in der Weserstraße 54, der Gielower Straße 32C sowie der Sonnenallee 137 wohnten.