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Familiennetzwerk schaltet Staatsanwaltschaft gegen Neuköllner Bürgermeister ein – Buschkowsky verleumde und verhetze Eltern

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Die markigen familienpolitischen Worte des Neuköllner Bürgermeisters Buschkowsky haben ein strafrechtliches Nachspiel. Seine Behauptung, deutschen Eltern aus der Unterschicht sei Alkoholkonsum wichtiger als das Wohl ihrer Kinder, ist schlicht unerträglich. „Wir bemühen die Staatsanwaltschaft wegen dieses Tatbestandes von Herrn Buschkowsky“, erklärte eine Sprecherin des Familiennetzwerkes am Wochenende in Hamburg.

Der Verein hat die Düsseldorfer Strafrechtsexpertin Esther Boos mit der Einreichung einer Strafanzeige an die Staatsanwaltschaft Berlin beauftragt. Auch könne man nicht akzeptieren, dass der Bezirksbürgermeister scheinbar kraft Amtes Migranten pauschal die Fähigkeit zur Kindererziehung abspreche. „Ein Bürgermeister muss es besser wissen: Nicht alle Menschen in finanziellen Nöten und nicht alle Migranten sind verantwortungslose Asoziale!“ erklärte das Familiennetzwerk.

Buschkowsky hatte sich zuvor bereits mehrfach öffentlich diskriminierend zu diesem Thema geäußert: Das Betreuungsgeld werde nicht zur Förderung und Bildung der Kinder ausgegeben, so Buschkowsky. Wörtlich sagte er: „Im Klartext: In der deutschen Unterschicht wird dieses Geld versoffen und in der migrantischen Unterschicht kommt die Oma aus der Heimat zum Erziehen, wenn überhaupt“.

Das Familiennetzwerk ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Vereinen, Institutionen, Familien und Wissenschaftlern. Es setzt sich u.a. dafür ein, dass die Bedürfnisse der Kinder in der Vereinbarkeitsdebatte berücksichtigt werden und finanzielle Gerechtigkeit für Familien hergestellt wird.

2. November 2009, Quelle: www.familie-ist-zukunft.de