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Theaterexperiment in Neukölln - neue Wege bei der Alkohol-Prävention

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“Alkoholmissbrauch”, “Koma-Saufen”, “Abhängigkeit” immer wieder Thema in den Medien und ein großes Problem für das Gesundheitswesen. Es gibt Aufklärung en masse, und jeder weiß wohl, dass sorgloses und unüberlegtes Konsumieren von Alkohol ein Problem ist. Wie viele denken aber einfach lieber nicht drüber nach? In Neukölln wird nun einmal anders als mit den üblichen Plakaten und Flyern versucht, an die Menschen heranzukommen – mit direkter Konfrontation und Theater.

Ort: Rathaus Neukölln – Vorplatz, Karl-Marx-Straße 83, 12043 Berlin
Zeit: 1. Juli 2009 um 17.15 – 17.30, 17.45 – 18.00 und 18.15 – 18.30

Berlinweit läuft in diesem Jahr die Kampagne “Na klar” gegen den unvernünftigen Umgang mit Alkohol. In diesem Rahmen hat die Gesundheitsabteilung des Bezirksamtes Neukölln einige Aktionen auf den Weg gebracht. Neuartig ist die Aktion, die nun in Kooperation mit der Neuköllner Otto-Suhr-Volkshochschule und dem interkulturellen Zentrum für Mädchen und junge Frauen “Szenenwechsel” entwickelt wurde.

Seit 2006 arbeitet die Theaterpädagogin und Regisseurin Barbara Nickl an der Otto-Suhr-VHS mit ihrer Mädchentheatergruppe “Kirschblüten”. Für die Gesundheitsabteilung hat sie nun mit ihrer Gruppe die künstlerische Performance “Alles nur Fassade” zum Thema “Alkohol” einstudiert. Dabei übernehmen die jungen Schauspielerinnen die Rollen von Menschen, die aus ganz unterschiedlichen Gründen ihr Leben nur mit Alkohol bewältigen können. Die Biografien, die hinter diesen Rollen stehen, haben die Mädchen und jungen Frauen im Alter zwischen 14 und 21 Jahre, fast alle aus Kreuzberg und Neukölln, selbst entwickelt. Sie haben den von ihnen verkörperten Personen sogar Namen gegeben, um ganz in ihren Rollen aufzugehen. Mit weißen Masken vor den Gesichtern treten diese Personen auf und stellen ihre Situation dar – ohne Worte, nur mit Körpersprache, in typisierten Bewegungsabläufen – nicht auf einer Bühne, sondern auf dem Platz vor dem Rathaus Neukölln, mitten unter den alltäglichen Passanten – die volle Flasche immer dabei. Barbara Nickl: “Die weißen Masken wirken befremdlich. Dazu arbeitet jede Figur mit Requisiten und Kostümen, um den theatralen Ausdruck zu erhöhen und zum Teil auch bewusst zu überhöhen. Das wird natürlich zu Irritationen führen, aber das wollen wir und damit können wir umgehen.”