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Sonderprogramm für Brennpunktschulen

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Sonderprogramm für Brennpunktschulen

Neuköllner Bildungsstadträtin Dr. Franziska Giffey erklärt dazu:

„Die Situation an den Berliner Brennpunktschulen ist alarmierend – es gibt Schulen, in denen die Anmeldezahlen extrem niedrig sind, in denen sich leistungsschwache Schüler/innen sammeln, die im inoffiziellen Ranking der Schulen ganz unten stehen. Von Schulen in schwieriger Lage statt von Brennpunktschulen zu sprechen, ist aus meiner Sicht nicht sachgerecht. Nur wenn die Situation klar benannt wird, kann auch adäquat gehandelt werden. Konkrete Verbesserungen, die in den Schulen spürbar sind und von den Schulen selbst bestimmt werden können, sind angezeigt. Die bisherigen Maßnahmen reichen nicht aus, um den Problemlagen an den Brennpunktschulen gerecht zu werden.“

Die Kinder, die in der ersten Klasse in Nord-Neukölln zur Schule kommen, starten zu 40 % mit Sprachdefiziten und zu 60 % mit Entwicklungsverzögerungen. In allen Nord-Neuköllner Schulen sind 80 bis 90 % der Kinder nicht deutscher Herkunft – die Anteile der Kinder, die von der Zuzahlung zu den Lernmitteln befreit sind, liegen in ähnlicher Höhe.

Bei den Anmeldungen für die erste Klasse im nächsten Schuljahr 2013/14 liegen dem Schulamt Neukölln über 1.200 Wechselwünsche vor. Das sind 42 % der Eltern mit ihren Kindern. Sie sind meist bildungsorientiert und wollen weg aus Nord-Neukölln, weg aus den Problemgebieten, in über 300 Fällen sogar weg aus dem Bezirk. Im Gegensatz dazu: Gleichgültigkeit und Nachlässigkeit – Derzeit gibt es immer noch 385 nicht angemeldete Schulanfänger in Neukölln, obwohl der Anmeldezeitraum lange abgelaufen ist.

Bei den Migrantenkindern schaffen nur 31,7 % in Neukölln den Schritt aufs Gymnasium, bei den Kindern deutscher Herkunft sind es 47,9 % Prozent. Im letzten Schuljahr gab es in Neukölln den höchsten Anteil an Schülern, die die Schule ohne Abschluss verließen – 362 – das sind 12 %. Auch hier ist der Anteil der Migrantenkinder weitaus höher. Hier ist Bildungsgerechtigkeit in keiner Weise hergestellt.

Schulen, die sich in Stadtteilen befinden, die von Kinderarmut, sozialer Verwahrlosung, Vernachlässigung und mangelnder Förderung der Kinder im Elternhaus geprägt sind, haben eine schlechtere Ausgangsposition als Schulen in gut situierter Lage. Hier sind besondere Anstrengungen erforderlich.

BA Neukölln, 20.12.2012