Neuköllner Gesundheitsstadtrat fordert einen dritten Pflegestützpunkt für Neukölln
Falko Liecke, Neuköllns Bezirksstadtrat für Jugend und Gesundheit begrüßt die Aufforderung der für Soziales zuständigen Senatsverwaltung an die Auf-sichtsbehörden der Pflegekassen, die rechtlich geforderten Pflegestützpunkte im Land Berlin endlich auch einzurichten.
Bis zum 10. Juli 2009 waren insgesamt 24 Pflegestützpunkte zwingend einzurichten. Weitere Stützpunkte sollten durch die Kassen bis zum 31. Dezember 2011 errichtet werden. Die Gesamtanzahl der Pflegestützpunkte im Land Berlin sollte sich aus der (dann) tatsächlichen Bevölkerungszahl Berlins und dem vorgegebenem Richtwert von einem Stützpunkt für durchschnittlich 95.000 Einwohner ermitteln. In Neukölln wären demnach rechnerisch rund 3 Stützpunkte bis um 31. Dezember 2011 zu eröffnen gewesen.
Bisher gibt es lediglich zwei Pflegestützpunkte im Bezirk. Problematisch ist auch die örtliche Verteilung. Hier wird dem Bedarf der Bürger keine Rechnung getragen, obwohl Wohnortnähe gerade für Pflegebedürftige besonders wichtig und auch vom Gesetz vorgesehen ist. Beide Neuköllner Stützpunkte befinden sich im Norden Neuköllns nur wenige Gehminuten voneinander entfernt.
70 Prozent der über 60-Jährigen Neuköllnerinnen und Neuköllner, also 50.000 ältere Menschen, leben jedoch in den südlichen Ortsteilen Neuköllns Rudow, Buckow, Gropiusstadt und Britz. „Die Realisierung eines Standortes im Süden ist daher aufgrund hoher Nachfrage dringend erforderlich. Mehr Pflegestützpunkte pro Bezirk einzurichten, diese besser auszustatten und vor allem wohnortnah anzusiedeln, da wo der Bedarf besteht: Damit gäbe es auch eine ganz praktische Möglichkeit für die Pflegekassen und den Senat, den immer wieder in der Diskussion stehenden Zuständen in der ambulanten Pflege zu begegnen und den Betroffenen wirklich zu helfen. Ich stehe daher hinsichtlich der Realisierung eines Standortes für den Süden des Bezirkes im engen Kontakt mit der zuständigen Senatsverwaltung“, so Gesundheitsstadtrat Falko Liecke.
BA Neukölln, 9.3.2012