Erste Pflanzung von BIO-KNOBLAUCH ROMANES
Einladung zur ersten Pflanzung von “BIO-KNOBLAUCH ROMANES” mit Oberschülern der Roma-Sprachanfänger-Kleinklassen am Freitag, den 16. November 2012 um 13 Uhr
Die Neuköllner Bildungsstadträtin Dr. Franziska Giffey und die Gemeinderätin Sissi Potzinger aus Graz (Österreich) werden mit Schülerinnen und Schülern von drei Neuköllner Oberschulen in der August-Heyn-Gartenarbeitsschule Neukölln, Fritz-Reuter-Allee 121, 12359 Berlin den ersten Bio-Knoblauch in Berlin pflanzen.
Der Hintergrund: Der Bezirk Neukölln beteiligt sich mit Graz an einem europäischen Modellprojekt mit den Städten Pecs (Ungarn), Banska Bystrica (Slowakei), Koprivnica (Kroatien) und Moldova Noua (Rumänien). Hierbei geht es, finanziert aus Mitteln des Programms „Bürgerinnen und Bürger für Europa“, um einen fachlichen Austausch zum Umgang mit der Minderheit der Roma in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Arbeitsmarkt und Wohnen.
Ein erstes Resultat ist das vom österreichischen Verein „european neighbours“ entwickelte Konzept „BIO-KNOBLAUCH ROMANES – ein nachhaltiges ökosoziales Zukunftsprojekt für Roma in Europa“. Bisher werden 80% des Knoblauchs in Europa aus China importiert. Die Potenziale seines europäischen Anbaus und seiner Vermarktung lassen sich angesichts der Verkaufserlöse zwischen 10-12 Euro für ein Kilogramm Bioknoblauch in Westeuropa erahnen.
Ziel ist es, unter Einbringung neu entwickelter, zielorientierter Ausbildungskonzepte nachhaltige Arbeitsplätze und damit verbundene positive Perspektiven für die Bevölkerungsgruppe der europäischen Roma zu gewährleisten. Im Netzwerk sind von der Entwicklung bis zur Umsetzung in den verschiedenen Ländern Roma selbst involviert. Langfristiges Ziel ist, dass Roma aus Südosteuropa in ihren Heimatländern ihren Lebensunterhalt verdienen können.
Der Fokus der Umsetzung des Projekts BIO-KNOBLAUCH ROMANES in Neukölln liegt in der praktischen Unterstützung des Spracherwerbs und der konkreten Berufsorientierung für Roma-Jugendliche. Die Schüler werden derzeit in besonderen Lerngruppen für Kinder ohne Deutschkenntnisse an der Hermann-von-Helmholtz-Schule, der Walter-Gropius-Schule und der Schule am Zwickauer Damm beschult. Viele von ihnen bringen aus ihren Heimatländern nicht genügend schulische Vorerfahrung und Sprachkenntnisse mit, um einen regulären Schulabschluss in Deutschland zu erlangen. Insofern ist eine frühe alternative berufliche Perspektiventwicklung notwendig.
Jeder der Lerngruppen wird in der Gartenarbeitsschule ein Beet zugeteilt und die Schüler/innen sind von der Pflanzung über die Pflege und Ernte bis hin zur Herstellung von Produkten, wie eingelegtem Knoblauch, und zum Verkauf für alle Phasen verantwortlich. Mehr zu diesem Projekt sowie einen detaillierten Konzeptansatz finden Sie auf www.european-neighbours.net/cms/. Die Projektentwickler werden ebenfalls beim Termin anwesend sein und Presseanfragen beantworten können.
BA Neukölln, 13.11.2012