Stolpersteinverlegung in Neukölln
Am Donnerstag, den 7. August 2014 wird der Künstler Gunter Demnig vier Stolpersteine an zwei Stellen in Neukölln verlegen.
Um 9:00 Uhr werden drei Stolpersteine vor dem Haus Hermannstraße 123 verlegt. Hier besaß die jüdische Familie Althof ab 1924 ein Geschäft für Damenbekleidung. Karl Althof, seine Frau Dorothea sowie ihr Sohn Arno wurden am 19. Oktober 1924 nach Riga deportiert und dort ermordet.
Um 9:20 Uhr wird vor dem Haus Weisestraße 9 ein Stolperstein für Fritz Bischoff verlegt. Fritz Bischoff war Gründungsmitglied der KPD, langjähriger Angestellter der sowjetischen Handelsgesellschaft in Berlin und anschließend Vorsitzender der Interessengemeinschaft für Arbeiterkultur sowie des Verbandes proletarischer Freidenker. Am 23. September 1934 wurde er verhaftet und zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach seiner Haftzeit wurde er in den Konzentrationslagern Sachsenhausen und Neuengamme interniert. Fritz Bischoff befand sich unter den rund 9.000 Gefangenen, die nach der Auflösung des KZ Neuengamme Ende April 1945 von SS-Wachmannschaften in die Lübecker Bucht und dort auf den Dampfer Cap Arcona getrieben wurden. Bei der Versenkung des Schiffes durch britische Luftstreitkräfte kam er am 3. Mai 1945 ums Leben.
„Stolpersteine“ sind Erinnerungssteine für die ehemaligen jüdischen Nachbarn, für Akteure des politischen Widerstands und andere Verfolgte und Ermordete des Naziregimes. Einen Stolperstein kann jeder stiften. 120 Euro ermöglichen die Herstellung und Verlegung eines Stolpersteines.
Für den Bezirk Neukölln ist das Museum Neukölln Ansprechpartner, es begleitet die Recherchen und koordiniert die Verlegeorte und Termine. Kontakt: . Tel. 627 277 722. Weitere Informationen zu den Stolpersteinen in Neukölln finden Sie unter www.stolpersteine-berlin.de
BA Neukölln, 30.7.2014