Neukölln lehnt Unterzeichnung der Berliner Sporterklärung in vorliegender Fassung ab
Der Bezirk Neukölln lehnt Unterzeichnung der Berliner Sporterklärung
in vorliegender Fassung ab
Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky und Sportstadträtin Dr. Franziska Giffey lehnen die Unterzeichnung der von der Senatsverwaltung für Inneres und Sport initiierten Berliner Sporterklärung in der vorliegenden Fassung ab.
Grundsätzlich ist gegen eine Sporterklärung, die die Bedeutung des Sports und seine integrative Kraft für eine bunte und tolerante Stadt hervorhebt und den Sport in die Mitte der Gesellschaft rücken will, nichts einzuwenden.
Dennoch fehlen in der Erklärung mindestens drei Themenfelder, die im Bezirk Neukölln, aber auch in der Gesamtstadt von erheblicher Bedeutung sind und zu denen sich die Berliner Akteure des Sports klar positionieren müssten. Dazu gehören der Umgang mit Gewalt und Drogen auf Sportanlagen, der Umgang mit religiösen Äußerungen und Handlungen im Sportbetrieb und die Frage des entschiedenen Vorgehens gegen Homophobie im Sport.
Die in den Bezirken zuständigen Sportdezernenten wurden in die Ausformulierung dieser Erklärung nicht einbezogen, es gab lediglich eine Information im Rat der Bürgermeister und in der Sportstadträtesitzung. Die Unterzeichner der Erklärung haben nicht zusammengefunden, um in einen Dialog über ein einzugehendes „gesellschaftliches Bündnis“ zu treten. Wenn es im Vorfeld einer solchen Erklärung keinen gemeinsamen Erarbeitungsprozess gibt und auch Hinweise auf Aufnahme der dem Bezirk wichtigen Punkte in die Erklärung nicht berücksichtigt werden, dann bekommt diese Erklärung den Charakter einer Schönwetterpolitik, die nicht die wahren Problemlagen im Berliner Sport ansprechen will.
Der Bezirk Neukölln fordert eine Auseinandersetzung mit den genannten Problemlagen und die Überarbeitung der Erklärung in diesem Sinne.
BA Neukölln, 17.6.2014