Neukölln schützt Asylbewerberunterkunft Britz
Seit Montag wird die neue Asylbewerberunterkunft sukzessive in Betrieb genommen. Bis heute sind 140 Personen, darunter sehr viele Kinder, eingezogen bzw. aufgenommen worden. Die Endauslastung wird 400 Personen betragen.
Die Inbetriebnahme hat die NPD zum Anlass genommen, vor der Einrichtung eine Drohkulisse gegen die Bewohner aufzubauen. Seitens der NPD nahmen 14 Personen teil. Es gab auch eine Gegendemonstration von ca. 150 Menschen.
Als Gegengewicht zu der menschenfeindlichen Aktion der NPD haben zeitgleich die Schulstadträtin Dr. Franziska Giffey und der Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky der Einrichtung einen Solidaritätsbesuch erwiesen. Sie trafen dort auf verängstigte Menschen, die es nicht wagten, das Gebäude zu verlassen. Der mehrsprachigen Frau Dr. Giffey gelang es, die Situation zu erklären und für eine gewisse Entspannung bei den Menschen und den Kindern zu sorgen.
Heinz Buschkowsky kommentiert den erneuten Auftritt der NPD vor der Unterkunft: „Die Bewohner haben ein Recht auf menschenwürdige Lebensumstände. Das heißt, eine vernünftige Unterkunft, Verpflegung, Schule für die Kinder und ein angstfreies Leben. Jeder, der in Neukölln wohnt, gehört zu unserer Familie. Er genießt auch den Schutz der Gemeinschaft. Ich verurteile schärfstens, dass hier Familien und ihre Kinder mit einem angsterzeugenden Psychoterror überzogen werden. Ich danke allen, die sich friedlich dieser Unkultur entgegen stellen.“
Frau Dr. Giffey ergänzt hierzu: „Viele Kinder haben trotz ihres jungen Alters schon Schreckliches erlebt. Ihr Aufenthalt in Neukölln darf nicht dazu gehören. Wir werden die Kinder in unsere Schulen aufnehmen und sie bestmöglich fördern, um ihnen so bald wie möglich die deutsche Sprache und das Lesen, Schreiben und Rechnen beizubringen. Das brauchen sie für ihr späteres Leben, nicht fremdenfeindliche Parolen.“
BA Neukölln, 5.3.2014