Straßen und Plätze in Neukölln - Fritz-Reuter-Allee
Die Fritz-Reuter-Allee beginnt an der Blaschkoallee, führt über die Parchimer Allee und endet an der Gutschmidtstraße.
Name ab: 18.10.1926; 4.8.1930 ;24.5.1958, alter Name: Straße 188
Namenserläuterun : Reuter, Fritz, geb. 7.11.1810 in Stavenhagen (Mecklenburg), gest. 12.7.1874 in Eisenach, Schriftsteller. Reuter absolvierte ab 1831 ein Jurastudium in Rostock und Jena. Nach dem Hambacher Fest wurde er wegen seiner Beteiligung am 31.Oktober 1833 in Berlin verhaftet und in das Polizeigefängnis Am Molkenmarkt 1-2 eingeliefert. Von dort kam er am 1.Januar 1834 in die Hausvogtei. Im Jahre 1836 wegen Hochverrats zum Tode verurteilt, wurde Reuter 1837 zu 30 Jahren Festung „begnadigt“. Aus der Dömitzer Haft 1840 entlassen, arbeitete er vorerst als Volontär in der Landwirtschaft, dann als Hauslehrer. 1855/56 war er Redakteur in Altentreptow, und von 1856 bis 1863 lebte Reuter als freier Schriftsteller in Neubrandenburg. 1865 ließ er sich dann in Eisenach nieder. Als urwüchsiges Erzähltalent und Volksschriftsteller bemühte Reuter sich um eine humorvolle, lebensechte Schilderung unverwechselbarer Volksfiguren. Mit seinem Werk erlebte die niederdeutsche Literatur ihren Höhepunkt. Er nahm in seinen Werken entschieden sozialkritisch Stellung. Berühmt wurde er vor allem durch seine Versdichtung „Kein Hüsung“ (1857) und seine zum Teil autobiographischen Prosaerzählungen „Ut de Franzosentid“ (1859), „Ut mine Festungstid“ (1862) und „Ut mine Stromtid“ (1862/64 – in drei Teilen) .1866 erschien der Roman „Dörchläuchting“.
Quelle: Bürgerverein Berlin-Britz e.V., Britzer Heimatbote