Neue Bauten und ProjekteÖko-Zentrum für Jugend und Beruf Der Standort Das Öko-Zentrum (ÖZ) entsteht auf dem Grundstück Kottbusser Damm 79a in Berlin-Neukölln. Ein ehemaliges Fabrikgebäude, das die allgemeine Jugendberatung e.V. (ajb) 1996 erworben hat, wird zur Zeit für diese Zwecke bis zum Frühjahr 1999 saniert und umgebaut. Das Gebäude bietet, bei einer Grundfläche von etwa 350 m², in einem Kellergeschoß, einem Souterrain und auf fünf Etagen eine Nutzfläche von rund 1.500 m². Das Grundstück liegt im Sanierungsgebiet Neukölln - Kottbusser Damm Ost -, das große Defizite im städtebaulichen, sozialen und kulturellen Bereich aufweist. Die Bebauung aus der Zeit um die Jahrhundertwende ist durch eine hohe Bebauungsdichte, eine hohe Bevölkerungsdichte und wenig Grün- und Freiflächen gekennzeichnet. Der Bevölkerungsanteil an Arbeitslosen sowie Sozialhilfeempfängern und MigrantInnen ist sehr hoch. Es fehlt an Treffpunkten und öffentlichen Einrichtungen für Kinder und Jugendliche. Die Idee Das ÖZ wirkt als eine Einrichtung, in der ökologisches und ökonomisches Handeln sich mit dem Bemühen um die Integration von jungen Menschen und von Gruppen, die am Rande der Gesellschaft stehen, verbinden. Ein funktionierendes Gemeinwesen erfordert, sich um die Beteiligung von benachteiligten Menschen zu bemühen und ihre vorhandenen Potentiale zu fördern und zu nutzen. Ökologisches Denken und Handeln werden selbstverständlicher Bestandteil des Alltagsverhaltens. Es werden Räume für politische und kulturelle Veranstaltungen bereitgestellt. Das ÖZ soll Kommunikations- und Kontaktmöglichkeit für die Menschen aus dem Kiez zur Verwirklichung von eigenständigen Aktivitäten sein. Die Berücksichtigung ökologischer Maßstäbe im Baubereich wird verstärkt. Das ÖZ wird als ökologischer Wirtschafts- und Sozialstandort in die Umgebung ausstrahlen und durch positives Beispiel ökologisches und soziales Handeln verbreitern helfen. Die Elemente Ökologie im und am Gebäude Bei der Sanierung und dem Umbau des Gebäudes werden ökologisch bedenkliche Stoffe vermieden. Zur Beleuchtung werden energiesparende Lampen verwendet. Durch Entsiegelung und anschließende Begrünung der Hoffläche, Wandbegrünung und einer bewachsenen Dachfläche wird etwas mehr pflanzliches Leben in die steinerne Umgebung gebracht. Die positiven Auswirkungen auf das Klimawerden ergänzt durch die Verwendung von Gas statt Öl beim Beheizen des ÖZ sowie die Integration einer Sonnenkollektor-Anlage zur Warmwasserbereitung. Räume schaffen, zusammenkommen Die Angebote im Sozial- und Jugendbereich richten sich an die im Norden Neuköllns besonders stark vertretenen sozial benachteiligten Gruppen. Das sind in erster Linie deutsche und ausländische Jugendliche, aber auch junge Erwachsene und Familien sowie psychisch und körperlich behinderte Menschen. Ein Café/Restaurant im Souterrain kann für die Nutzer des ÖZ und für die Öffentlichkeit ein Ort der Begegnung und des zwanglosen Verweilens sein. Kurze Wege zur beruflichen Integration Eine besondere Möglichkeit für junge Menschen, ihren Problemen bei der beruflichen Integration von verschiedenen Seiten zu begegnen, entsteht durch die enge räumliche Verbindung von Freizeiteinrichtungen mit Gewerbebetrieben. Es werden nicht nur Aktivitäten im Freizeitbereich geboten, sondern auch eine unterstützende Beratung zur Bewältigung der vielfältigen im Alltag auftretenden Probleme. Zudem werden Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen durchgeführt, die auf die Anforderungen am Arbeitsplatz vorbereiten und damit die Eingliederung in die Arbeitswelt erleichtern. Ferner bietet die räumliche Nähe zu den Handwerksbetrieben die Möglichkeit, am Ort Ausbildungsplätze bereitzustellen und einzelne Jugendliche in ein festes Arbeitsverhältnis zu übernehmen. Gemeinsam arbeiten, besser wirtschaften Es werden Handwerksbetriebe aus dem Baubereich im ÖZ ansässig, die nach ökologischen Gesichtspunkten bauen wollen. Die spezielle Qualifikation im Bereich ökologischen Bauens zusammen mit der Möglichkeit der zentralisierten Akquisition und gemeinsamen Angeboten der verschiedenen Gewerke lassen ein erfolgreiches Auftreten auf dem Baumarkt erwarten. Das innere Band der Ökologie Das ECO-Büro wird als Dienstleistungs-, Demonstrations- und Schulungseinrichtung für ökologisches Bauen und moderne Bürokommunikation entwickelt. Als Öko-Managementzentrale im ÖZ wird es nicht nur Teile der Verwaltungsaufgaben der Betriebe und sozialen Einrichtungen übernehmen, sondern soll darüber hinaus das ökologische Alltagsbewußtsein der Mitarbeiterinnen und Nutzerlnnen erhöhen. Die Ergebnisse ökologischen Handelns im ÖZ sollen dokumentiert und publiziert werden, um exemplarisch auf soziale Einrichtungen, Handwerksbetriebe und Dienstleister zu wirken. |